Die Sehnsucht macht deutlich wie nah uns das Glück einst war.
Durch Jan ’s Tod wurde ein wunderbarer und bedeutender Teil unserer Zukunft für immer ausgelöscht. Freude und Hoffnung auf den noch verbliebenen Teil lassen sich nur noch schwer empfinden.
Ohnmächtig stehen wir vor seiner Ruhestätte und empfinden Sehnsucht, Wut, Enttäuschung, Verzweiflung und manchmal auch Hoffnung auf ein Wiedersehen. Diese Hoffnung ist einer wechselhaften Intensität unterworfen und vermag es nicht die anderen negativen Empfindungen zu unterdrücken.
Wie wunderbar wäre es, wenn wir seinen Körper noch einmal im Arm halten oder einfach nur berühren könnten, aber die aufgeschüttete Erde, die Angst Ihn nicht wiederzuerkennen oder schlicht die Vernunft hindern uns daran.
Die Frage nach dem Warum wird uns bis an unser Lebensende verfolgen in der Hoffnung hierauf dann eine Anwort zu erhalten. Wenn sich jedoch die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Jan erfüllt, werden all die offenen Fragen bedeutungslos.
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Am Samstag, den 04. Oktober 2008, fand um 19:00 Uhr in der Katholischen Kirche in Sotzweiler Jan`s 1. Jahrgedächtnis statt.
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Die Zeit heilt nicht die Wunden sondern betäubt lediglich zunehmend den Schmerz.
Es gibt kein Wort, das die Dimension der Sehnsucht und damit der Liebe zu Jan auch nur annähernd beschreiben könnte.
Wenn es eine wie auch immer geartete Existenz nach dem irdischen Leben gibt, besteht kein Anlass dazu daran zu zweifeln, dass sich Jan
und auch alle anderen verstorbenen Kinder in einem Zustand der unübertrefflichen Vollkommenheit befinden.
Jan hat mit seinem Tod nicht nur seinem Leiden ein Ende gesetzt, sondern auch den Feind in seinem Körper besiegt.
Jan – Du wirst für immer unser Held sein!
Danke Jan dass wir Dir Bruder, Mama und Papa sein durften!
An jedem einzelnen Tag gibt es Momente, in denen sich plötzlich eine unüberwindlich scheinende Mauer vor uns aufbaut und daran hindert, die Zukunft, die sich hinter dieser Mauer befindet, zu betreten. Vor dieser Mauer öffnet sich ein tiefer Abgrund, der eine von mal zu mal unterschiedlich starke Anziehungskraft ausstrahlt. Dieser können wir nur durch die Kraft der Zukunft, welche durch Jan`s Bruder und unseren Sohn Nico ausgestrahlt wird, widerstehen.
Er macht uns deutlich, dass es nur einen Weg gibt!
Nico ist die Brücke über den Abgrund und das Tor durch die Mauer zur Zukunft – das Leben hat noch einen Sinn.
Es schmerzt …
… dass Jan im Rahmen seiner Therapie soviel erleiden musste,
… dass wir ihm nicht mehr das Zeigen konnten, was er noch sehen wollte,
… sein herzliches rollendes Lachen nicht mehr zu hören,
… ihn nicht mehr körperlich bei uns zu haben,
… dass Nico seinen Bruder so sehr vermisst,
… das die Erinnerungen mehr und mehr verblassen werden,
… das wir uns mit dem Verlust abfinden müssen um ihn zu verarbeiten,
… dass Jan in unserem Leben nicht wieder zurückkehren wird,
… dass das Leben niemals mehr so werden wird wie es war,
… die Vorstellung, dass sein Körper mehr und mehr zerfällt,
… dass seine Tapferkeit nicht belohnt wurde,
… dass, von zu wenigen Ausnahmen abgesehen, das persönliche Umfeld erwartet, dass man sich wieder in den Alltag einordnet als sei nichts geschehen,
… das Jan bei so vielen, zumindet verbal, kein Thema mehr ist, mit dem man sich auseinandersetzen möchte.
Jan wir lieben und vermissen Dich so sehr !
Es fällt uns noch immer sehr schwer das Geschehene zu akzeptieren. Die wunderbaren Erinnerungen an Jan empfinden wir wie Nadelstiche ins Herz und verhindern so eine Heilung der rießigen Wunde. Obwohl uns der Glaube an ein göttliches Wesen keine Kraft mehr gibt, hoffen wir dennoch auf ein Wiedersehen mit unserem geliebten Sohn in welcher Form auch immer. Der Gedanke, dass diese religiöse Theorie lediglich ein irdischer Trost bzw. ein erdachtes Hilfsmittel zur Verarbeitung eines solchen Verlusts ist, erfüllt uns zusätzlich mit Angst. Nico und diese Hoffnung auf ein Wiedersehen helfen uns jeden einzelnen Tag ohne Jan zu überstehen. Es ist unbeschreiblich schmerzhaft.
09.10.2007 – Wir haben heute in unserem Garten für Jan eine Trauerweide gepflanzt.